Radar im Kinderzimmer – Raybaby

Babyfone – bzw. Baby-Monitore, wie es stellenweise ja richtiger ist – gibt es inzwischen in den unterschiedlichsten Ausstattungsvarianten. Die herkömmlichen Babyfone lassen sich mit Walkie-Talkies vergleichen. Dann gibt es noch welche mit diversen Zusatzfunktionen, wie zum Beispiel dem Abspielen von Schlummerliedchen, einem integrierten Nachtlicht und “Gegensprechanlage”. Ein solches hatten wir. Wobei das Gedudel nicht genutzt wurde. Wer noch ein Stück vorsichtiger war, hat sich gleich noch eines mit Nachtsichtkamera besorgt. Und dann kam der Trend zu den Sensormatten, die die Bewegungen des Babys überprüfen konnten.

Auf kickstarter wirbt gerade ein Projekt um Unterstützer (das Finanzierungsziel ist bereits erreicht), das mit einer vollkommen neuen Technik für diesen Bereich aufwartet. Ultraschall.

Raybaby - Babyfon mit Ultraschall

Raybaby kommt mit allen Funktionen daher, die man von einem Babyfon heute erwartet. Mikrofon, Lautsprecher und Kamera gehören selbstverständlich dazu. So kann man auch mal versuchen über die App beruhigend auf das Kind einzureden und man bekommt zusätzlich auch noch Bilder und Videos auf’s Smartphone übermittelt. Die wichtigste Funktion dieses Gerätes ist jedoch die Beobachtung des Babys via Ultraschalltechnologie. Dadurch kann die Atmung kontaktlos überwacht werden. Man benötigt also keine zusätzlichen Sensoren. Erkennt das Gerät Unregelmäßigkeiten, werden die Eltern per Alarm gewarnt. Für diejenigen Eltern, die zu viel Angst vor dem Plötzlichen Kindstod haben, ist so ein Feature bestimmt beruhigend.

Die ganzen gesammelten Daten, Fotos und Videos kann man sich gut übersichtlich aufbereitet zu Collagen bzw. Grafiken auf dem Smartphone anzeigen lassen. Zusätzlich zu den Grafiken gibt einem die App Empfehlungen, wie lange das Baby denn schlafen sollte (Ha ha!). Aufnahmen werden nur gemacht, wenn das Kind wach ist. So soll den Eltern auch ja kein Lächeln mehr entgehen. Und wer mag kann das alles dann mit seinen Freunden/Verwandten teilen.

Features laut Hersteller:

  • überwacht die Atemfrequenz
  • Genaugkeit liegt bei 98,3 %
  • zeichnet das Schlafverhalten auf
  • zeichnet Veränderungen im Minutentakt auf
  • sendet Alarme ans Smartphone der Eltern
  • keine Strahlung
  • kein Einsatz von Lithium-Ionen-Akkus
  • erstellt ein Schlaf-Logbuch für den Arzt
  • erstellt Collagen von Fotos und Videos
  • ansprechendes Design
  • erhältlich in 3 Farben (rot, blau, gelb)
  • Preis derzeit bei 149,- USD

 

Braucht's des?

Das Ding schaut ja ganz gut aus mit dem Holzsockel. Das macht einen guten Eindruck und im Kinderzimmer steht nicht so ein steriles Plastikteil herum. Allerdings weiß ich nicht recht … Ich persönlich gehöre da eher zur Fraktion: Babys gehören zu den Eltern ins Schlafzimmer! Ärzte und die GEPS empfehlen – neben etlichen anderen Gesichtspunkten – auch ein separates Babybett im Elternschlafzimmer und außerdem auch so wenig Elektrosmog als möglich (also keine Ladestationen, Mehrfachstecker oder gar Kabel in der Nähe des Bettchens). Wenn ich mir überlege, dass das Kind die ganze Nacht über Ultraschallwellen ausgesetzt werden soll, von denen noch immer nicht bekannt ist, ob sie nicht doch schädlich für die Nervenzellen sind, …

Gut, soll sich jeder seine Meinung dazu bilden. Zu den anderen Besonderheiten kann ich nur sagen, dass sie eben nice-to-have sind. Meine haben sofort geplärrt, sobald sie wach waren, deswegen wäre eine Kamera da totaler Quatsch gewesen.

Der folgende Ausspruch auf der kickstarter-Seite hat mich noch etwas aufhorchen lassen:

New parents getting time to themselves? A miracle. Remember the last time you baked a cake? Did yoga? Went for date night without being constantly anxious?

Raybaby wants to change that narrative. Being a parent need not always be supremely stressful. Now you can focus on what really matters, while Raybaby watches over your bundle of joy.

Ähm. Ja. Meine Kinder waren bis zum Kindergarten immer um mich herum. Entweder stand der Stubenwagen in der Nähe, oder sie saßen in einer Wippe und haben mir zugesehen, oder sie saßen auf der Arbeitsplatte in der Küche dabei. Und wenn wir abends tatsächlich mal ausgehen, dann holen wir uns einen Babysitter unseres Vertrauens (meistens den Onkel oder die Großeltern). Denn auch wenn ich dieses Tool habe, das mein Baby überwacht: man schaut dauernd auf’s Smartphone, und sollte was sein, kann man auch nicht sofort dort sein. Was bringt es mir in der Situation also?

Im Endeffekt muss es jeder selbst wissen. Ich finde es jedoch witzig zu beobachten, dass Eltern heutzutage erpicht darauf sind, dass die Kinder möglichst bald im eigenen Zimmer schlafen, aber gleichzeitig aber über jeden Atemzug Bescheid wissen wollen. Wie seht ihr das? Wie handhabt ihr das oder habt es gehandhabt?

via Mobilegeeks und kickstarter

6 Kommentare

  1. Die Aussage ist ja echt der Wahnsinn…. Nun gut ich hatte ein ganz einfaches Babyphone, das hat wunderbar funktioniert. Ich finde immer je mehr Technik darin steckt, desto mehr Elektrosmog geht auch davon aus….

  2. Von Babyüberwachung halte ich nichts. Ich habe ich nur auf mich selbst überlassen. Geräte können auch mal ausfallen oder Funktionsstörungen haben – vom E-Smog ganz zu schweigen.

    Liebe Grüße,
    Yvonne

    1. Jep, das kommt noch dazu. Außerdem meine ich, dass die wenigsten wissen, wie sie im Ernstfall zu reagieren hätten. Ohne einen Erste-Hilfe-Kurs für Neugeborene bringt es mir auch nichts, wenn ich alarmiert werde. LG, Tina

  3. Ich habe damals kein Babyphone besessen und würde wahrscheinlich auch heutzutage keins kaufen, sollte ich noch einmal in diese Situation kommen. Aber interessant, was der Fortschritt mittlerweile mit sich bringt!

    Liebe Grüße
    Jana

  4. Wenn der Preis nicht so hoch wäre, was sicherlich begründet ist, wäre das was für meinen Mann. Der ist immer so unruhig und würde meist lieber im Babyzimmer sitzen um nichts zu verpassen.
    Das Style finde ich super.

    1. Ach ja, die Papas. 😀
      Ich muss gestehen, dass ich vom Preis her sogar überrascht bin, weil das Philips Angelcare preislich in einer sehr ähnlichen Kategorie ist.

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