Fischertechnik ADVANCED – Universal Starter

Was von der Unternehmensgruppe Fischer einst nur als Weihnachtsgeschenk für die Kinder von Geschäftspartnern gedacht war, entwickelte sich über die Jahre zu einem großartigen hochwertigen Spielzeug mit Lerneffekt. In Schulen wird das System gerne zur Vermittlung technischer und physikalischer Zusammenhänge verwendet. (Leider an unserer Schule nicht, sonst hätte Physik mir wahrscheinlich noch mehr Spaß gemacht.)

Es ist jedoch schade, dass Fischertechnik in den letzten Jahren (anscheinend nicht nur) in meiner Wahrnehmung leider etwas in den Hintergrund getreten ist. Lego Technik hatte da die Nase immer vorn, obwohl mir persönlich Fischertechnik schon immer als das bessere System im Hinterkopf herumschwirrte.

Nun hatte ich die Gelegenheit ein brandneues Set ausprobieren zu dürfen. Und zwar das Fischertechnik advanced – Universal Starter. Ganze 15 unterschiedliche Modelle können damit gebaut werden. Das nenne ich wirklich mal vielseitig!

 

Eigentlich wollte ich mich ja direkt mit meinem 5-jährigen Sohn dransetzen. Aber ich habe mich dann doch dazu entschieden, es erst einmal selbst in Ruhe zu versuchen. Mein Sohn baut zwar sehr gerne Lego – und das stellenweise auch schon recht raffiniert – allerdings ist er gerade bei neuen Sachen total ungeduldig, vorallem wenn es nach Plan geht.

Das Set ist ab 7 Jahren empfohlen. Und das ist auch gerechtfertigt, wie ich feststellen musste. Man muss schon sehr genau hinschauen, dass die Bausteine auch richtig herum zusammengesteckt werden. Manchmal geht das auch etwas streng, was ich jetzt aber nicht schlimm finde, denn dann hält es wenigstens auch ein bisserl was aus. Das Ausrichten der Bauteile dürfte meinem Sohn ebenfalls noch so einige Probleme bereiten.

Es ist ein ganz anderes System, als man es vom Lego her kennt. Die Verbindungen sind überwiegend Schwalbenschwanznut-Verbindungen, die den Vorteil haben, dass sie auf Zug belastet werden können. Außerdem hat man so die Möglichkeit, die Bauteile entlang der Nut variabel zu verschieben. Der Grundbaustein kann an allen 6 Seiten mit anderen Teilen verbunden werden, was wirklich viele Möglichkeiten bietet.

Von den 15 Modellen habe ich mich zunächst für die kleine Baustelle mit Kran und Lastwagen entschieden. Der Lastwagen ist mit Lenkung. Leider wird hier die Lenkung nur mit einer simplen Lenkstange ausgeführt, die starr mit der Achse verbunden ist.

Beim Kran finde ich toll, dass man erkennt, wie die Statik sich durch Anbauen der grünen Streben verbessert. Das Gegengewicht zur Last (das für das Grundverständis zur Funktionsweise eines Krans eigentlich ausschlaggebend ist), ist hier allerdings erst durch den Motor gegeben, den man zusätzlich dazukaufen kann. In der Anleitung ist dieser bereits als Option vorgesehen. Das finde ich gut. Schön finde ich aber auf jeden Fall die unterschiedlichen Verbindungstypen, die die Kinder hier schon kennenlernen. Die erwähnte Schwalbenschwanznut, Klemmringe, Stifte, Verschraubungen.

ft_kleine baustelle

Als nächstes hatte ich mich dann an den Hafenkran gewagt. Hier kommt zusätzlich zur Seilwinde auch eine Schneckenwelle zum Einsatz.

ft_havenkran

Und weil ich ein bisserl enttäuscht war von der Lenkung des Lastwagens, habe ich auch noch den flotten Roadster zusammengebaut. Bei diesem wird nämlich das Prinzip der Zahnstangenlenkung veranschaulicht.

Was ich toll finde ist, dass die fertigen Werke recht stabil sind. Meine beiden Kinder haben gleich damit gespielt. Und da gab es keinerlei Tränen, weil irgendein Teil dauernd abgefallen ist.

Auch bin ich mit der Qualität der Teile zufrieden. Die grünen Streben sind aus flexiblem Kunststoff. Sie brechen also nicht so leicht und können zu Design-Zwecken auch gebogen angebaut werden. Die Grundbausteine sind aus härterem Kunststoff und machen einen langlebigen Eindruck.

Die Anleitung ist sehr gut. Bereits verbaute Teile sind weiß und grau dargestellt, während die für den aktuellen Schritt notwendigen Teile farblich hervorgehoben sind. Benötigte Stangen sind in Originalgröße abgebildet, so dass man nicht noch zusätzlich ein Lineal benötigt, um die Längen zu messen. Auf anderen Bauteilen sind Größen und Winkel direkt abgebildet.

 

Für meine Kinder würde ich es jetzt noch nicht kaufen. Sie sind ja auch noch etwas klein dafür. Ich denke aber, dass das dennoch nicht unser letzter Baukasten gewesen sein wird. Dafür hat es mich selbst schon viel zu sehr fasziniert. Und vorallem wenn es dann später auch noch ans Computing geht. Interessant ist auch der 3D-Drucker, mit dem man sich fehlende Bauteile dann einfach mal nachdrucken kann. Was jetzt auch für die nicht so technikbegeisterten Kinder spannend sein dürfte, sind die Fischertechnik Dynamic Sets. Hier können nämlich Kugelbahnen gebaut werden.

    1. Ich wußte zwar, dass es das noch gibt, allerdings ging es leider total unter. Ich wollte das damals auch immer haben. Aber irgendwie hatten meine Eltern sich da immer quergestellt. “Zu teuer” hieß es immer. Mein jüngerer Bruder hatte es aber dann bekommen. LG, Tina

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